2010. Brigitte Werneburg schaut sich in den Galerien von Berlin um


TAZ, 2. Juni 2010

Brigitte Werneburg schaut sich in den Galerien von Berlin um

Kunstrundgang: …Der Natur nimmt YVONNE ROEB den Horizont. Jedenfalls insoweit sie ihr in ihren Skulpturen in der Galerie Wilma Tolksdorf stets einen unwirklichen, surrealen Dreh gibt. Da wachsen dann aus einem Baumstamm (SO FRÜH SCHON ABEND, 2009) statt Wurzeln und Ästen das Skelett von Fuß- und Handknochen heraus, während ein vermeintlich marmorner menschlicher Halbakt in Pferdehufen endet (ENTITY, 2009). Roeb erschließt keinen analytisch zu befragenden, sondern einen fantastisch fortzuspinnenden Naturraum. Doch auch sie fragt, was wir mit ihm anstellen, indem sie eine schneeweiße Hand (MAYBE FOREVER, 2009) ein Insekt an den Flügeln festhalten lässt.