Rhein-Zeitung, 21. August 2017
Keramik made in Balmoral
Ausstellung. Stipendiaten präsentieren ihre Werke
von JANA NIESKES
BAD EMS. Drei Monate lang lebten und arbeiteten Hayeon Kim, Yvonne Roeb und Daniel Wetzelberger im Künstlerhaus Schloss Balmoral – die Ergebnisse dieser Zeit kann man seit Samstag im Ausstellungsraum Made in Balmoral bewundern. Der Startschuss dafür fiel schon am Freitagabend bei der offiziellen Ausstellungseröffnung, zu der nicht nur die drei Künstler, sondern auch andere Balmoral-Stipendiaten sowie zahlreiche Unterstützer und Förderer gekommen waren. Begrüßt wurden sie von der Referentin für bildende Kunst des Landes Rheinland-Pfalz, Dr. Ariane Fellbach-Stein, die sich vor allem freute, dass die neuen Stipendiaten ihre Werke nach der Sommerpause endlich wieder im Made in Balmoral ausstellen können.
Das Thema der Ausstellungen wird in diesem Jahr Keramische Plastik sein. Warum Keramik? Auf diese Frage antwortete Lotte Dinse, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Künstlerhaus, ganz schlicht: „Warum nicht?“ So einfach machte sie es sich dann aber doch nicht und erklärte, dass Keramik als Werkstoff alles andere als ein einfaches Material ist, da es eine gewisse Eigengesetzlichkeit hat. Das Arbeiten mit Keramik zeige also auch, wie ein Künstler auf Unerwartetes reagiert.
Wie Kim, Roeb und Wetzelberger diese Herausforderung gemeistert haben, kann man sich nun anschauen. Fest steht schon jetzt, dass die Ergebnisse der drei Künstler kaum unterschiiedlicher hätten sein können. Während Roeb etwa Skulpturen erschafft, die an Pflanzen oder Tiere erinnern, griff Wetzelberger auf gefundene, historische Fliesen zurück. Die südkoreanische Austauschstudentin Hayeon Kim hingegen hat sich bei ihrer Arbeit von den berühmten blau-weiß bemalten Delfter Fliesen inspirieren lassen.
Bis zum 5. November werden die Werke der drei Stipendiaten noch ausgestellt, anschließen folgen dann mehrere Ausstellungen der anderen Balmoral-Stipdendiaten, die für ihre Arbeit ebenfalls ins Schloss Balmoral einziehen werden. Für die drei aktuellen Künstler ist die Zeit dort nun fast beendet, was Yvonne Roeb schon ein bisschen traurig stimmt: „Es war eine schöne Zeit hier.“