2019. Das Schöne und das Unheimliche


„Das Schöne und das Unheimliche“ steht im Mittelpunkt einer Ausstellung im Centro del Carmen

Zoextropía. Lo bello posthumano ist bis zum 22. September mit Werken von sieben Künstlern zu sehen

E. PRESS | Valencia

Seit gestern ist im Centro del Carmen de Cultura Contemporánea (CCCC) die Ausstellung ZOEXTROPÍA zu Gast. Das posthumane Schöne, eine Ausstellung, die neue Denkweisen über die ästhetischen Kategorien des Schönen und Unheimlichen durch zeitgenössische künstlerische Produktion untersucht, mit Cyborg-Praktiken und Vorgehensweisen an der Grenze zwischen Wissenschaft und Technologie sowie dem Menschlichen und dem Nicht-Menschlichen. Die Ausstellung wurde gestern vom Direktor des Centre del Carme, José Luis Pérez Pont, in Begleitung der Kuratorin der Ausstellung, MARÍA MORATA, und der Künstlerin Yvonne Roeb präsentiert.

Die Ausstellung ZOEXTROPÍA, welche bis zum 22. September besichtigt werden kann, bietet eine Auswahl künstlerischer Praktiken an der Grenze zwischen Wissenschaft und Technologie und thematisiert die Grenzen zwischen dem Menschlichen und dem Nichtmenschlichen, zwischen dem Schönen und dem Unheimlichen – und aus dem Kontext neuerer Denkphilosophien –, die den Anthropozentrismus in Frage stellen. Die Ausstellung vereint Werke von MARCO DONNARUMMA (*1971, Neapel), RENAUD MARCHAND (*1952, Paris), YVONNE ROEB (*1976, Frankfurt am Main), SUZANNE TREISTER (*1958, London), LU YANG (*1984, Shanghai), PINAR YOLDAŞ (*1979, Denizli, Türkei) und ALAN WARBURTON (*1980, Schottland).

Die Kuratorin Morata möchte mit dem Ausstellungsprojekt diese neue Denkweise untersucht wissen: Nach der Macht und Intelligenz der gesamten Materie und nicht nur dem Menschen gehören, und überwindet so den Anthropozentrismus und die Zentralität des Subjekts des westlichen Denkens. Nach dieser Theorie sind wir alle mit einer Vitalität verbunden, unabhängig von unserer biologischen Form.

In dieser Ausstellung wird das Konzept des Posthumanen im Sinne der italienischen Philosophin ROSI BRAIDOTT verwendet, für die das Posthumane in die Praxis der Hybridisierung eintritt und die Unterschiede zwischen Menschen, Tieren, Pflanzen, Bakterien und anderen Arten verschiebt. Gleichzeitig schlägt EUGENIO TRÍAS in seinem Buch Das Schöne und das Unheimliche (1982) eine Verflechtung der ästhetischen Kategorie des Schönen, des Erhabenen mit der des Unheimlichen vor, wobei letzteres eine Bedingung und Grenze des ersteren darstellt. Die Harmonie der schönen Dialoge mit der verstörenden Fremdheit, die entsteht, wenn sich das manifestiert, was verborgen bleiben sollte, und plötzlich das Gesicht dessen zeigt, was bisher als vertraut, freundlich und stabil wahrgenommen wurde.

Foto: Künstlerin Yvonne Roeb, Kuratorin María Morata, Direktor des CCCC Pérez Pont (v.l.n.r.). L-EMV