2022. Horizonte und Perspektiven


meacanas, Winter 2022

Horizonte und Perspektiven

Von EVA CLAUDIA SCHOLTZ

Dem Phänomen der Künstlerreise sind seit der frühen Neuzeit wesentliche Impulse zu Austausch und Innovation in der europäischen Kulturlandschaft zu verdanken. Doch wie unterscheidet sich eine Künstlerreise eigentlich von einer Reise anders berufener Menschen?

Sie ist keine Vergnügungstour und auch keine Dienstreise, die den Abschluss eines Geschäfts voranbringen soll. Selten gibt es bei bildenden Künstlerinnen und Künstlern ein zeitnahes und kondensiertes Ergebnis ihrer Reisen; anders als beispielsweise bei Autorinnen und Autoren von literarischen Reiseberichten.

Yvonne Roeb, ORGAN III, 2020

Warum also gehen Künstlerinnen und Künstler auf Reisen? Mit welchen Fragen beschäftigen sie sich, welche Destinationen ziehen sie an? Welchen Anforderungen setzen sie sich angesichts neuer Horizonte aus, mit welchen Veränderungen kehren sie zurück?

Die Hessische Kulturstiftung begleitet Künstlerinnen und Künstler seit 30 Jahren mit einem Stipendienprogramm. Mit Aufenthalten in unseren Ateliers in London, New York, Paris und Istanbul oder freien Reisestipendien geht es uns darum, den nötigen Freiraum für Entwicklung und Austausch zu schaffen. Wir feiern unser Jubiläum mit einem einjährigen Parcours von Sonder­ausstellungen durch ganz Hessen und starten im Dezember mit THE TIDE IS HIGH. Reisen als Herausforderung im Kunsthaus Wiesbaden, mit jüngsten Arbeiten unseres aktuellen Stipendienjahrgangs 2021/2022.


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