Schaukel­hahn


Spielgerät an Leitplanke.

Presse

Angesichts seines ihm angedachten Zweckes scheint der SCHAUKELHAHN von Yvonne Roeb am Rande des Areals der Ökologiestation deplatziert. Das Kinderspielgerät, welches üblicherweise Heranwachsende zum Spielen animieren sollte, steht hier nur weniger Zentimeter unmittelbar vor einer Leitplanke, die es von der Schnellstraße trennt. Der Hahn ist in seiner für ihn vorgeschriebenen Bewegungslinie unabdingbar gestoppt, vielmehr blockiert.

Seine Umgebung, eine auf den ersten Blick ländliche Idylle, zeigt sich beim genaueren Hinsehen als nicht authentisch. Hügel sind begrünte Abraumhalten, der Wasserlauf ein Schiffskanal. Die Landschaft ist hier im wahrsten Sinne des Wortes umgepflügt.

Der bunte Schaukelhahn steht sowohl in seiner eigenen Künstlichkeit als auch durch seine Platzierung im doppelten Sinne für eine beschränkte zerpflügte Natürlichkeit, die sich surreal in der Landschaft widerspiegelt. So konzentriert der Vogel in seiner Gestalt und Anordnung die groteske Ambivalenz der Umgebung und gibt Anstoß zu genauerem Hinsehen.

– Katalogtext RÜDIGER FREUND

Material

Holz, Federwippe, Zaun

Abmessung

80 x 35 x 85 cm

Signatur

unsigniert

Auflage

Unikat

Verbleib

Besitz der Künstlerin, Ausleihe anfragen

Ausstellung (1)
Literatur (1)

Martin Henatsch: Meisterschüler in Westfälischen Schlössern, Münster [Kunstakademie Münster] 2002.

Credits

Foto: Katrin Schlegel

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