Schloss Esterházy, Eisenstadt
Gruppenausstellung | 1. 4. – 31. 12. 2019
Im Rahmen von NOW – Esterhazy Contemporary werden Ausstellungen und Installationen zeitgenössischer Kunst für Schloss Esterházy gezeigt. Die diesjährigen Installationen beziehen sich auf die berühmte Kunstkammer auf Burg Forchtenstein.
Die Geschicke der Familie Esterházy wurden ab 1652 von Fürst Paul I. (1635-1713) geleitet. Er nutzte die Medien Malerei, Grafik sowie Skulptur, um seinen Rang zu legitimieren und legte auch großen Wert auf eine repräsentative Kunstkammer. Diese errichtete er in den 1690ern im Zuge des Ausbaus der Burg Forchtenstein.
Inspiriert durch seine Reise zum Regensburger Reichstag 1653 reihte er zahlreiche Gold- und Silberschmiedearbeiten sowie Uhren und Automaten aus dem süddeutschen Raum in seine Sammlung ein, die er selbst als Kunstkammer bezeichnete. Auch juwelenbesetzte Geschmeide, kostbare Magnatengewänder, Objekte mit religiösem oder familiärem Bezug, Steinschnittpokale, Objekte osmanischer Herkunft, Elfenbein- und Beindrechseleien, Tierpräparate, Straußeneier oder sagenumwobene Gegenstände wie Narwalzähne, die als Hörner der Einhörner galten, fanden Eingang in die Schränke.
Die barocke Kunstkammer auf Burg Forchtenstein ist heute eine weltweite Rarität: Sie ist in Form ihrer immer noch existenten historischen Örtlichkeit vorhanden und weist die originale Einrichtung sowie Gestaltung auf. In ihren Originalschränken befinden sich noch heute Kunstkammerobjekte, die der Fürst in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts und am Beginn des 18. Jahrhunderts erworben oder als Schenkung erhalten hatte.
Yvonne Roeb schafft für den Weißen Saal des Schloss Esterázy in Eisenstadt eines ihrer Bestiarien in einer immensen Wunderkammer-Vitrine, bestehend aus ihren Werken ALRAUNE, AUSTER, NEOFRAKTAL, QUALLENMANN, ACEPHALUS, KREBS, VERIDITAS II und ENIGMA II.
Ausgestellt