The Desire called Utopia and other Science Fiction’s


Nassauischer Kunstverein Wiesbaden

Gruppenausstellung | 4. 11. – 17. 12.2017

Das Verlangen des Menschen, in unbekannte Sphären vorzudringen, aber auch neue Ideen zu entwickeln, um (vermeintliche) Probleme zu lösen und sich somit das Leben zu vereinfachen, führte und führt zu absurden Ausuferungen. Die Ausstellung richtet den Blick auf Zukunfts(wunsch)visionen verschiedener, auch in der Vergangenheit liegender Generationen der Menschheit. Eine Dekade nach der gleichnamigen Veröffentlichung des amerikanischen Theoretikers Frederic Jameson, der sich mit zwei polarisierenden Merkmalen des Zeitalters der Globalisierung auseinandersetzt, dienen seine Thesen als Ausgangspunkt für eine international besetzte Gruppenausstellung. Die Künstlerinnen und Künstler blicken mit kritischem aber auch ironischem Blick aus der Gegenwart auf diese zukunftsgerichteten Verbesserungen der Vergangenheit oder schaffen weitere Utopien beziehungsweise Lösungsansätze für die Zukunft.

Die gesellschaftliche Bedeutung der Entwicklung von atemberaubenden neuen Technologien sowie das Verhältnis von Science-Fiction und Utopie werden durch die Repräsentation des Anderen, des Lebens in fremden Welten und durch die Entlarvung gescheiterter Visionen ironisch kommentiert. Die fremden oder zukünftigen Welten bewegen sich zwischen Sphären von mythisch angehauchtem, realem Nationalismus und sterilen, rosaroten bis violetten virtuellen Räumen, in denen sich mit Superkräften behaftete Avatare bewegen. Geheimnisvolle High-Tech-Anlagen stehen Internierungslagern und Staubsaugern gegenüber. Geisterhafte Stabschrecken treffen auf sprechende Artificial Intelligence-Kätzchen, quietschend fröhliche Popkultur auf Katastrophen, die über eine Smartphone-App ausgelöst werden können. Am Ende siegt die Liebe und Streichinstrumente kommunizieren mit dem Licht. Selbst ohne die entsprechende Filmkulisse verbinden sich in diesen Welten auf vielfache Art und Weise Schrecken und Spaß.

In Videos, Fotografien, Digitalprints, Graphic Novels sowie Virtual Reality- und Soundinstallationen werden die Realisierbarkeit von Utopien und der Realitätsgehalt von Science Fiction auf den Prüfstand gestellt. Steckt in Science Fiction – gerade aus der Zukunft betrachtet – ein viel größerer Realitätsgehalt als es der Begriff zunächst vermittelt?

Yvonne Roeb zeigt Collagen aus der Serie NEOZOON.

Beteiligte Künstler sind Köken Ergun, Flame, Owen Gump, Daniel Hartlaub, Alvin Lucier, Mélodie Mousset, Yvonne Roeb, Roee Rosen, Paul Spengemann und Pinar Yoldas.

Ausgestellt

Eröffnung

Freitag, 3. November 2017, 18 bis 20 h

Adresse

Nassauischer Kunstverein
Wilhelmstraße 15
65185 Wiesbaden
info@kunstverein-wiesbaden.de
http://www.kunstverein-wiesbaden.de/

Öffnungszeiten

Dienstag, Mittwoch, Freitag, 14 – 18 h
Donnerdstag, 14 – 20 h
Samstag, Sonntag, 11 – 18 h